Dias abfotografieren
Nach diversen Versuchen, die Bilder z.B. von der Tapete, Karton, Leinwand, einem weissen Lichtschutzrollo einfach abzufotografieren (ausgewaschene Lichter, flau & unscharf) habe ich letztendlich als beste Lösung alte Dias direkt vom Dia-Leucht-/Sortierpult abfotografiert.
Ich habe Nahlinsen mit rund 6 Dioptrien mit dem Adapter vors Objektiv geschraubt, den Adapter mit Tesa fixiert und die A60 auf ein Stativ gesetzt. Ohne Nahlinsen kommt man leider nur auf ein Bildfeld von ca. 55 x 41mm (WW) bzw. 92 x 69mm (Tele). Mit Nahlinse(n in meinem Fall) gehen die 24x36mm KB problemlos.
- Muss nicht sein, aber praktisch: Kamera mit PC verbinden und RemoteCapture verwenden. Dadurch kann man unmittelbar nach jedem einzelnen Dia Schärfe, Kontrast etc. am Monitor kontrollieren. Man muss nur auf Reflexionen achten (beim auslösen Monitor dunkelsteuern o.ä.). Weiterer Vorteil: Die Bilder landen direkt auf der Harddisk des PCs und durch das auslösen am PC benötigt man nicht den Selbstauslöser...
- Max. Telestellung einstellen (sonst bringen die Nahlinsen fast nichts)
- manueller Weissabgleich direkt aufs Leuchtpult (oder auf ein weisses Dia)
- Selbstauslöser auf 2 Sekunden (oder RemoteCapture, s.o.)
- ISO 50 fix, mittlerer Blendenwert
- Wenn man ganz viel Zeit hat: Je nach Bildmotiv +/- 1/3 bis ca. 1 Blende über-/unterbelichten, um das "Maximum" rauszuholen. Alternative: Belichtungsmessung auf ein Graukarte-Dia
- Das (einfache) Leuchtpult sollte (muss!) man bis auf einen knapp 5x5cm Ausschnitt lichtdicht abdecken (ich hatte sonst immer Streulichtreflexe), und der Einfachheit halber mit einem "Anlegewinkel" für die Dias versehen (ich habe eine dünne Sperrholzplatte genommen; im Zentrum 4,8x4,8cm ausgesägt und unten+rechts an den Ausschnitt kleine Minileisten geklebt (Fensterdichtung). Anschliessend von der Rückseite noch Alufolie aufgeklebt, weil das Holz nicht überall ganz lichtdicht war :-/).
- Unbedingt darauf achten, dass die Lichtverteilung in diesem 5x5cm Quadrat möglichst gleichmäßig ist (Testbild, nur am PC-Monitor zu beurteilen)!
- Bildformat aufs Querformat optimiert eingestellt (links und rechts habe ich jeweils ca. 20-50 Pixel Diarahmen mit aufgenommen, um allzu starken Randunschärfen (Objektivbedingt) vorzubeugen)
- Hochformataufnahmen um 90 Grad verdreht hinlegen und später am Bildschirm drehen
- Auf "Schieflage" der Dias achten - späteres drehen/korrigieren am Monitor um ein paar Grad kostet Schärfe & Zeit
Tip:
Die letzten Versuche habe ich nicht mehr mit dem Leuchtpult, sondern mit einem AGFASCOP 100
Diabetrachter gemacht. Das ist ein ganz einfacher Diabetrachter (240 V, 5x5cm Dia Schacht, Filmnegativ-/ Positivstreifenöffnungen), den es z.B. öfters bei Ebay sehr günstig gibt. Dabei spielt es keine Rolle ob die Vergrößerungsoptik zerkratzt ist, denn diese Linse läßt sich sehr leicht entfernen, damit man mit der Kamera (+Nahlinse) die Dias ablichten kann (die Plastikoptik rastet links und rechts ungefähr im oberen Drittel ein. Oben und unten mit Zeigefinger / Daumen fassen und von unten mit dem Daumen kräftig abziehen).
Wie man an den fertigen (verkleinerten und relativ stark komprimierten)
Bildern (welche Bilder von Dias abfotografiert wurden steht jeweils oben bei den Alben) vielleicht erkennen kann, ist es im Einzelfall sogar möglich eine Ausbelichtung auf Fotopapier (10x15) zu machen. Für den Bildschirm reicht die Qualität in etwa aus.
Dias mit zarten Pastelltönen, starken Kontrasten, feinen Strukturen (Wolken, Gebirgspanorama), sehr dunklen noch gezeichneten Flächen leiden allerdings erheblich - sieht man ganz gut an einigen o.a. Beispielbildern. Daneben geht massiv Kontrast, Farbe, Detailzeichnung verloren - also nichts für jedes beliebige Motiv.
Andere Möglichkeiten sind z.B. hier beschrieben:
c't-Artikel
29.04.2008 ↸