The Photographic Eye
1-2-3-4 präsentiert von LexaSun
05.03.2022 ↸
EV
Lichtwerte = englisch Exposure Value, abgekürzt EV
Blende / Zeit |
f1.0 |
f1.4 |
f2.0 |
f2.8 |
f4.0 |
f5.6 |
f8.0 |
f11 |
f16 |
f22 |
f32 |
30 |
-5 |
-4 |
-3 |
-2 |
-1 |
0 |
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3 |
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-3 |
-2 |
-1 |
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-1 |
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-1 |
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1/2 |
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3 |
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11 |
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1/8 |
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7 |
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11 |
12 |
13 |
1/15 |
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5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
13 |
14 |
1/30 |
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6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
13 |
14 |
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7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
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1/125 |
7 |
8 |
9 |
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11 |
12 |
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16 |
17 |
1/250 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
13 |
14 |
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17 |
18 |
1/500 |
9 |
10 |
11 |
12 |
13 |
14 |
15 |
16 |
17 |
18 |
19 |
1/1000 |
10 |
11 |
12 |
13 |
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16 |
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18 |
19 |
20 |
1/2000 |
11 |
12 |
13 |
14 |
15 |
16 |
17 |
18 |
19 |
20 |
21 |
1/4000 |
12 |
13 |
14 |
15 |
16 |
17 |
18 |
19 |
20 |
21 |
22 |
- Lichtwert 0: Korrekte Belichtung bei Blende 1 genau 1s lang (bezogen auf ISO100) eines neutralgrauen (18 Prozent Reflektionswert) Motivs = RGB(127,127,127)
- derselbe Lichtwert kann aber auch mit anderen äqvivalenten Kombinationen Blende/Zeit eingestellt werden - es ändert sich dadurch nicht die Lichtstimmung, wohl aber die Tiefenschärfe (wenn die kleinste Blendenöffnung beispielsweise f2,8 ist, dann müsste man dreimal so lange wie mit f1 belichten, also lt. Tabelle 4 Sekunden...)
- Das Programm P (Programmshift / Programmverschiebung) beispielsweise wählt beim betätigen des Verstellrädchens die nächste passende Kombination nach oben bzw. unten (i.d.R. in 1/3-Blendenschritten)...
- Sowohl das Belichtungssystem als auch der Autofokus arbeiten - je nach Kameramodell - normalerweise nur in einem eingeschränkten Bereich (der oft im Datenblatt angegeben ist. Mit etwas Glück (sehr selten) findet man hier auch Diagramme/Kennlinien je Belichtungsprogramm für angegebene Lichtwerte). Viele Kameramodelle verfügen über ein AF-Hilfslicht, mit dem dieser Bereich (für kurze Entfernungen) bei Dunkelheit erweitert wird...
- Der Lichtwert als solcher gibt nicht die Helligkeit als solches an, sondern zeigt nur auf, welche Zeit-/Blendenpaare äqvivalent zur aktuellen Einstellung sind. Erst zusammen mit der Lichtempfindlichkeit (ISO-Stufe) kann ein Helligkeitswert definiert werden (Beispiel: Die Faustregel Sonne lacht, Blende 8 bei 1/125 bei ISO100 = EV13)
28.06.2007 ↸
Graufilter
Einsatz
Ein
Graufilter verlängert die notwendige Belichtungszeit, oder ermöglicht den Einsatz einer größeren Blendenöffnung. Einsatzmöglichkeiten z.B.:
- Langzeitfotografie
- größere Blendenöffnung (Tiefenschärfe, optimale Blende) bei nicht veränderbaren Lichtverhältnissen (z.B. für Portraits)
- eliminieren von sich bewegenden Personen im Bild (z.B. bei Architekturaufnahmen)
- verwischte / surreale Strukturen (z.B. Bäche, Flüsse, Meer) schaffen
Stärke
Die Graufilterhersteller bezeichnen verschiedene Stärken auf den Verkaufspackungen (...) unterschiedlich. Einige Hersteller geben die Dichte an - Andere benennen die Filter nach dem Verlängerungsfaktor, oder dem "Verlust" an Blendenstufen. Beim Kauf also aufpassen und genau lesen! Die folgende Tabelle hilft beim Vergleichen:
Graufilterstärke
Dichte Durch- Faktor Blenden-
lässig- stufen
keit in
Prozent
-----------------------------------
ND 0,3 50 2x -1
ND 0,6 25 4x -2
ND 0,9 12,50 8x -3
ND 1,2 6,25 16x -4
ND 1,8 1,56 64x -6
ND 2,0 1 100x -6,66
ND 2,4 0,4 256x -8
ND 3,0 0,10 1000x -10
ND 4,0 0,012 10000x -13
ND 6,0 0,001 1000000x -20
ND = Neutrale (im Sinne von nicht farbverfälschend - zumindest unterhalb ca. ND1,8) Dichte / neutral density.
Die Dichte
berechnet sich aus dem
log des Verlängerungsfaktors, z.B. Verlängerungsfaktor 2 x länger = log(2) = ND 0,3
Für die
Langzeitfotografie setzt man i.d.R. Filter ab ca.
ND 1,8 aufwärts ein. Wenn das Thema stärker interessiert, sollte man sich evtl. mehrere Graufilter zulegen (und zur Not kann/muss man die auch mal gemeinsam verwenden, um variabler zu sein - es werden i.d.R. nicht alle o.a. Stärken angeboten...) - für den Anfang vielleicht einen
ND 0,6, einen
ND 1,8 und einen
ND 3,0. Die Blendenwerte=
Lichtwerte der einzelnen Filter kann man einfach addieren; nimmt man dagegen die Verlängerungsfaktoren, muss man natürlich multiplizieren!
Der
ND 1,8 reicht auf jeden Fall für ziemlich alle Arten von Flüssen, Wasserfällen etc.. Um dagegen z.B. am Meer die Wasseroberfläche "verschwimmen" zu lassen benötigt man i.d.R. so lange Zeiten, dass man tagsüber eher einen
ND 3,0 oder mehr (je nach Wellengang) benötigt; mit dem
ND 1,8 muss man sicher auf die Dämmerungszeiten ausweichen.
Benutzung
Wenn man stärkere Graufilter einfach so vor das Objektiv schraubt, passt zwar oft noch die Belichtungsmessung (zumindest solange sich Zeiten unterhalb etwa 30 Sekunden ergeben), aber der Autofokus (AF) ist zumeist funktionsunfähig. Größere Dichten sind nahezu undurchsichtig und wirken fast schwarz!
geringe Stärken:
- einfach vor dem Objektiv anbringen wie andere Filter auch - die Belichtungsautomatik sollte es richten
Trotzdem sollte man das auf jeden Fall
einmalig auf evtl. Abweichungen überprüfen:
- Kontrollaufnahme ohne Filter (Zeit/Blende kontrollieren)
- Kontrollaufnahme mit Filter (Zeit/Blende kontrollieren, die Zeiten/Blenden-Differenz im Vergleich zur ersten Aufnahme sollte möglichst exakt der Filterwirkung entsprechen. Tut sie das nicht, sollte man das näher überprüfen - und ggf. zukünftig für diese Kombination Kamera/Belichtungsmessart/Filter die Variante ''Belichtungsmessung ohne Filter'' verwenden!)
- Kontrollaufnahme mit Filter (Belichtungsmessung ohne Filter - manuell Korrekturwert einstellen)
Die ersten beiden Testaufnahmen geben einem schonmal ein Gefühl, ob die Belichtungsmessung wie erwartet reagiert. Vergleicht man alle drei Bilder später am Rechner, sollten keine grossen Helligkeitsabweichungen zu sehen sein - leichte Farbabweichungen können auftreten...
große Verlängerungsfaktoren:
- Messung und fokussieren ohne Graufilter (Manuell)
- Graufilter anbringen (Fokus/MF nicht mehr verändern)
- Manuell aufgrund der folgenden Tabelle die Belichtungszeit korrigieren
- empfehlenswert: Belichtungsreihe +/- eine halbe bis ganze Blende, evtl. Okularverschluss bei SLR, rauscharme Kamera
- zwingend: Stativ, Fern-/kabelauslöser, sekundengenauer Zeitmesser, falls Zeiten im bulb-Bereich zu messen sind
Belichtungszeitenkorrektur bei Nutzung eines Graufilters
Korrekturtabelle Graufilter
Zeiten ND 0,3 ND 0,6 ND 0,9 ND 1,2 ND 1,8 ND 2,0 ND 2,4 ND 3,0 Dichte
ohne -1 -2 -3 -4 -6 -6,66 -8 -10 Blenden
Filter 2 4 8 16 64 100 256 1000 Verlängerungsfaktor
----------------------------------------------------------------------------------------------
1/4000 1/2000 1/1000 1/500 1/250 1/60 1/40 1/15 1/4
1/2000 1/1000 1/500 1/250 1/125 1/30 1/20 1/8 1/2
1/1000 1/500 1/250 1/125 1/60 1/15 1/10 1/4 1
1/500 1/250 1/125 1/60 1/30 1/8 1/5 1/2 2
1/250 1/125 1/60 1/30 1/15 1/4 1/2 1 4
1/125 1/60 1/30 1/15 1/8 1/2 1 2 8
1/60 1/30 1/15 1/8 1/4 1 2 4 16
1/30 1/15 1/8 1/4 1/2 2 3 8 30
1/15 1/8 1/4 1/2 1 4 7 16 1m 4
1/8 1/4 1/2 1 2 8 13 30 2m 8
1/4 1/2 1 2 4 16 25 1m 4 4m 16
1/2 1 2 4 8 30 50 2m 8 8m 32
1 2 4 8 16 1m 4 1m 40 4m 16 17m
2 4 8 16 30 2m 8 3m 20 8m 32 32m
4 8 16 30 1m 4 4m 16 6m 40 17m 1h 4m
8 16 30 1m 4 2m 8 8m 32 13m 20 32m 2h 8m
16 30 1m 4 2m 8 4m 16 17m 27m 1h 4m 4h 16m
30 1m 2m 4m 8m 32m 50m 2h 8m 8h 32m
Die Tabelle liest man wie folgt:
- links die von der Kamera ermittelte Zeit ohne Graufilter ablesen
- in derselben Zeile dann rechts beim benutzten Graufilter (Dichte...) die einzustellende Zeit ablesen
Je nach Verlängerungsfaktor ist das natürlich auch durch Kopfrechnen (Verlängerungsfaktor Filter) oder durch "abzählen" der Blendenreihe (Blendenstufen Filter) ohne Tabelle zu ermitteln
Tipps und Grundlagen zur Langzeitbelichtung
08.07.2008 ↸
Panorama
Panoramaaufnahmen (mehrere Bilder, die später am Rechner zusammengesetzt werden)
- für die Freaks bzw. weitwinklige Bilder mit nahen wichtigen Motivteilen: Den Nodalpunkt beachten
- ansonsten empfiehlt sich zumindest eine feste Auflage - besser ein Stativ - exakt waagerecht ausgerichtet
- vorher überlegen, was bildwichtig ist und wie man es am besten plaziert (Mitte/1/3-Regelung/...) - evtl. links und rechts jeweils ein Bild mehr machen, um später variieren zu können (wenn man nicht eh 12 Bilder für Rundumsicht schiesst)
- möglichst nicht mittags bei Sonnenschein fotografieren (starke Kontraste, Belichtungsprobleme bei 360 Grad) - eher bewölkten Tag aussuchen :)
- i.d.R. eher weitwinkelig, genügend Raum nach oben und unten lassen. Kamera während der Aufnahmeserie nur waagerecht schwenken
- Modus M(anuell), Belichtung/Blende/ISO/manuellen Fokus einmalig (vorab) einstellen (eine mittlere Belichtung einstellen - möglichst eher auf die Lichter messen und später nach zusammensetzen dunkle Motivteile im Panorama per EBV aufhellen. Je nach später verwendetem Pano-Programm werden Helligkeitsunterschiede gut oder schlecht ausgeglichen...)
- auch den Weissabgleich fixieren (z.B. Sonne oder Wolken, nicht automatisch). Beim manuellen Fokus evtl. eine Hyperfokaleinstellung bzw. sonstwie förderliche Entfernung nutzen (um die Schärfe so zu legen wie beabsichtigt)...
- nochmal: Kamera über gesamten Schwenkbereich waagerecht ausrichten, nicht nach oben oder unten kippen wenn irgend möglich (eher zurückgehen wenn möglich)
- die einzelnen Bilder sollten sich ca. zu einem 1/4 bis 1/3 überlappen - wenn man weiss, dass man mit WW-Einstellung Probleme mit Randverzeichnungen/Vignettierung hat eher 1/3 als 1/4...
- Panoramaprogramme gibts ja Diverse, ich benutze das kostenlose Teil von Canon (PhotoStich o.ä. - wird/wurde bei der Canon A60 mitgeliefert und funktioniert soweit ganz gut) . In letzter Zeit verstärkt nutze ich Panorama Studio, das teils mehr Möglichkeiten zur Einflussnahme bietet (eine ältere Sonderversion von einer ct-CD/DVD - max. 4 Bilder, was mir meist ausreicht...) Beispielbilder und noch welche
siehe auch:
08.07.2008 ↸
auch lesenswertes Blog
02.05.2017 ↸
Schnappschusseinstellungen, Schärfentiefe, hyperfokale Distanz
...am Beispiel der Canon Powershot A60 erklärt
...natürlich gilt das ganze sinngemäß auch für alle anderen Kameras...
Wozu dass?
- Bei Schnappschüssen (Kinder, Partygäste, Mitzieheffekte bei bewegten Motiven...) will man möglichst keine Auslöseverzögerung bemerken. Die A60 stellt den Autofokus zwar oft recht schnell scharf, aber wenn sich das Motiv beispielsweise bewegt oder zuwenig Licht vorhanden ist, klappt das natürlich nicht wie erwartet.
- Die "naheliegende" Lösung - arbeiten mit dem Schärfespeicher (RTFM) - bringt einen schon weiter - allerdings wird bei der A60/A70 damit auch die Belichtung(!) festgelegt, d.h. wenn das Motiv den Standort verändert, bzw. wenn nach dem bestimmen der Schärfe ein ganz anderer Bildausschnitt gewählt wird, ist sehr wahrscheinlich die Belichtungsmessung fehlerhaft bzw. unpassend.
- Mittels der Taste "MF" kann man (nur!) die Entfernung fix einstellen und kann zwischendurch sogar den Auslöser loslassen (Entweder "MF"-Taste zweimal drücken und Entfernung manuell einstellen - oder Objekt in gewünschter Entfernung anfokussieren und bei halb gedrückter Aufnahmetaste die "MF"-Taste drücken). Der Auslöser kann dann losgelassenen werden. Aus diesem Modus kommt man am schnellsten durch erneutes Drücken der "MF"-Taste.
Schnappschusseinstellungen, Schärfentiefe und die hyperfokale Distanz
Zusätzlich lohnen sich im Zusammenhang mit Schnappschussaufnahmen (aber auch für Landschaftsaufnahmen...) ein paar Gedanken zur Schärfentiefe und zur sog. hyperfokalen Distanz (HD).
- Gerade für die Schnappschussfotografie ist das sehr interessant, weil man durch EINE fix (manuell) eingestellte Entfernung einen vorher recht genau zu bestimmenden Bereich des Raumes (...) scharf abgebildet bekommt (z.B. alles in der Entfernung zwischen 1-10m)
Was ist eigentlich die Definition von Schärfentiefe?
Sie ist z.B. eben
genau nicht ein Bereich, innerhalb dem alles scharf abgebildet wird - tatsächlich wird beim fotografieren nur genau eine "Bildebene" scharf abgebildet, die eben (quasi millimetergenau) exakt der eingestellten Gegenstandsentfernung entspricht.
Alles(!), was davor bzw. dahinter liegt, wird grundsätzlich unscharf abgebildet - je weiter davon entfernt, desto unschärfer (mal vereinfacht ausgedrückt).
Tatsächlich kann man die Schärfentiefe auch nicht exakt definiert messen/ausdrücken. Sie ist immer
abhängig davon, wie das Endprodukt (Foto, Monitoransicht)
- vergrößert/verkleinert ausgegeben - und
- aus welchem Abstand es betrachtet wird
Und als
"scharf" definieren wir einfach mal alle diejenigen Bildteile im Endprodukt,
die dem Betrachter nicht als "unscharf" auffallen .
Ob ein Bilddetail als "scharf" wahrgenommen wird, ergibt sich einfach daraus, inwieweit das (Betrachter-)Auge einzelne Bildpunkte im Endprodukt (Foto, Monitor) noch auflösen/wahrnehmen kann. Das ist u.a. auch direkt abhängig von der Entfernung des Betrachters zum Bild. Und es ist natürlich von Mensch zu Mensch verschieden.
Was bedeutet das jetzt für unser Bild?
Ein
Kleinbildnegativ als Beispiel ist 24x36mm groß. Wenn man davon eine Vergrößerung auf 10x15cm erhalten will, muss man also alles um den
Faktor 4,17 fach vergrößern (36mm x 4,17 = 15cm). Daraus ergibt sich natürlich, dass jeder einzelne Bildpunkt vom Negativ um diesen Wert vergrößert wird. Im Optimalfall ist der (ein) resultierende(r) Bildpunkt im Foto dann genau so groß, dass er eben noch vom Auge des Fotobetrachters als "Einzelpunkt" (und eben nicht als "Kreis"/Scheibe) aufgelöst werden kann.
Wenn man auf (noch) größere Formate vergrößert, ändert (vergrößert) sich normalerweise immer auch der
Betrachtungsabstand - und somit werden vom Auge wiederum nur größere Bildpunkte wahrgenommen, d.h. es ändert sich dadurch nichts am Schärfeeindruck (niemand wird im Normalfall ein Poster von 40x60cm aus 20cm Entfernung (wie ein 10x15 Foto etwa) ansehen!).
Die max. zulässige Größe eines Bildpunktes im Originalabbild (auf CCD bzw. Negativ) wird als "Zerstreuungskreis" bezeichnet. Ist ein einzelner Bildpunkt im Originalabbild größer, wird dieses Detail in der Vergrößerung dem Betrachter unscharf erscheinen. Der Bereich der "Schärfentiefe" erstreckt sich also auf die Bereiche des Bildes, bei dem einzelne Bildpunkte kleiner oder gleich dem Zerstreuungskreisdurchmesser abgebildet sind.
Beim Kleinbildformat z.B. wird der "Zerstreuungskreisdurchmesser" für normale Bildzwecke mit ungefähr 0,025 bis 0,030 mm angesetzt, d.h. nach unserer 4,17 fachen Vergrößerung von 24x36mm auf 10x15cm erhält man einen Bildpunkt in der Größe von 0,025mm (bis 0,03mm) auf dem Negativ x 4,17 Vergrößerung = 0,1mm bis 0,13mm auf dem Bild. Kleinere Bildpunkte kann der Durchschnittsmensch in normaler Bildbetrachtungsentfernung optisch nicht auflösen. Generelle Formel für den Zerstreuungskreisdurchmesser (Unschärfekreis):
Formatdiagonale in mm / 1500
Zurück zur A60. Der Bildsensor ist nochmal wesentlich kleiner (rund 6,5 mal) als ein Kleinbildnegativ. Rechnen wir jetzt also auf dieses Format (ganz vereinfacht) um, erhalten wir einen (theoretischen) zulässigen
Zerstreuungskreisdurchmesser für die A60 von ungefähr: 0,025mm (bis 0,03mm) / 6,5 Faktor = 0,004mm bis 0,005mm auf dem CCD.
Gegenrechnung aus rein rechnerischer/logischer Sicht: Geht man von einer nutzbaren Diagonale von 6,59mm auf dem CCD aus, dann sind rechnerisch / theoretisch bei 1600x1200 Pixeln (maximaler) Auflösung auf der Diagonalen 2000 Pixel unterzubringen: 6,59mm / 2000 Pixel = 0,0033mm je Pixel!
Theoretisch vor allem deshalb, weil vor die CCD-Zellen noch ein RGB-Farbgitter geschaltet ist, dass die tatsächliche Auflösung um (praktisch) ca. 30\% herabsetzt (durch spez. Algorithmen / Interpolation wird dann auf die "Nenngröße" hochgerechnet). Wenn man diese 30\% jetzt ansetzt, kommt man wieder auf Werte zwischen 0,004-0,005mm...
Nach einigen praktischen Tests habe ich für mich
den "Zerstreuungskreisdurchmesser" für die A60 auf
0,004mm - 0,008mm festgelegt - je nachdem, ob feine Details darzustellen sind oder nicht. Bei Fotos ohne bildwichtige (feine) Details kann man im Extremfall beruhigt(!) die Tabellen "auf 2 Pixel genau" nehmen, ich habe schon mehrere zufriedenstellende Praxistests gemacht. Selbst die Tabellen "auf 3 Pixel genau" sind nutzbar (insbesondere für Natur-/Landschaftsaufnahmen, oder wenn nicht mehr als bis ca. 13x18cm vergößert wird).
Die u.a.
Schärfentiefetabellen zeigen für einige vorgegebene Entfernungen in etwa den Bereich an (Nahpunkt bis Fernpunkt), innerhalb dem der Zerstreuungskreisdurchmesser unter der kritischen Marke bleiben wird. Das läßt sich nun in der Schnappschusspraxis sehr gut ausnutzen, indem auf eine bestimmte Entfernung (manuell) fokussiert - und diese Entfernungseinstellung beibehalten wird, d.h. man "spart" sich die Autofokuszeit. Trotzdem werden alle Gegenstände vor/hinter der eingestellten Ebene wie aus den Tabellen ersichtlich im Schärfetoleranzbereich liegen.
Die hyperfokale Distanz (HD)
wiederum spielt in die Schärfentiefe"praxis" hinein. Es gibt für jede Kombination aus Brennweite und Blende eine Entfernungseinstellung, bei der der Schärfentiefebereich etwa
bei der Hälfte der eingestellten Entfernung beginnt und sich bis "unendlich" in der Ferne hinzieht - genauer gesagt bleibt wie eben gelernt der Zerstreuungskreisdurchmesser für abgebildete Gegenstände in diesem Entfernungsbereich unterhalb dem "kritischen" Zerstreuungskreisdurchmesser.
Achtung:
Stellt man auf einen Gegenstand scharf, der näher liegt, dann "fehlt" im Bereich ganz entfernter Gegenstände (unendlich...) die Bildschärfe. Stellt man im umgekehrten Fall auf einen Gegenstand jenseits der hyperfokalen Distanz scharf, dann "verschenkt" man im näheren Bereich entsprechende Bildschärfe. Dieser Fehler wird gern gemacht, indem bei Landschaftsaufnahmen auf einen weit entfernt liegenden Punkt (quasi unendlich) fokussiert wird. Dadurch wirken dann näherliegende Details leicht unscharf, was nicht immer gewollt ist...
Die HD stellt man fix als Entfernung ein (Schärfespeicher, Typ 2 ohne Belichtungsinfos, RTFM). In der Folge wird alles zwischen der Hälfte der HD (Einstellentferung) bis unendlich hinreichend scharf abgebildet werden. Die HD ist
abhängig von der jeweils eingestellten Blende und Brennweite der Kamera, aus der man somit eine "Fixfokuskamera" macht
Interessant ist das schonmal für bestimmte Landschaftsaufnahmen, bzw. wenn einfach möglichst viel der "Szenerie" scharf eingefangen werden soll.
Praktischerweise stellt man das nicht ganz manuell anhand des Displays/der Entfernungsanzeige ein, sondern man fokussiert auf ein in der passenden Entfernung vorhandenes Motiv vor.
Tabellen für die Canon A60
Für eigene Berechnungen bzw. beliebige andere Kameras: Siehe
Excel-File
29.04.2008 ↸
Schärfentiefetabelle als Exceltabelle
zum Downloadbereich der Exceltabelle
Diese Tabelle lässt sich auch problemlos an andere Kameramodelle (bzw. Bildformate) anpassen und ist auf dem PDA oder ausgedruckt immer dabei...
Einstellbar für KB-Format oder bei Digicams beliebige Sensorgrößen und Zerstreuungskreisgrößen...
29.04.2008 ↸
29.12.2023 ↸
Tele- und Weitwinkel- (Vorsatz-) Konverter
Begriffsbestimmung Konverter
(echter) Telekonverter (oft auch Extender genannt, gängige Vergrößerung 1,4x 2x -fach). Weitwinkelkonverter sind eher unüblich...
- Montage ZWISCHEN(!) Objektiv und Kamerabody
- Anschluss vorne/hinten via Bajonett (nicht etwa Filtergewinde), d.h. Verwendung ist system-/herstellerspezifisch (...)
- Ganzes Linsensystem eingebaut (meist 7 Linsen in 2-3 Gruppen)
- verlängert die Brennweite des Originalobjektivs durch Auszugsverlängerung (Abstand Frontlinse->CCD/Film) und Korrekturoptik um den angegebenen Faktor
- schluckt Blenden*Faktor an Licht (weil er im Prinzip die Lichtstrahlen aus dem Zentrum des Originalobjektiv-Bildfeldes um den Faktor vergrößert). Also i.d.R. 1-2 Blendenstufen
- keine Veränderung der Naheinstellgrenze / Unendlicheinstellung
- wenn die Qualität (Preis ) stimmt, besser als ein Vorsatzkonverter (wenn man mit dem Blendenschlucken kein Problem hat), weil im Prinzip nur das zentrale Bildfeld vergrößert wird und die (oft schon krummen/unscharfen) Randstrahlen des Originalobjektivs "entfallen"
- keine Vignettierung
- gute Qualität ist relativ teuer, d.h. Einsatz nur sinnvoll - wenn der Verlust an Lichtstärke (und dadurch oft die Nutzung des Autofokus) verschmerzt werden kann (d.h. i.d.R. dann: keine schnell bewegten Motive!) - wenn es auf geringes Mittschleppgewicht/Platz ankommt (Trecking...) ODER wenn ein Objektiv der erreichten Brennweite unerschwinglich wäre (d.h. bei einem angenommen Preis von EUR 150,- (Fremdherstellerkonverter) bekommt man mit Glück schon ein Einstiegszoom 70-300mm, das normalerweise für Gelegenheitsaufnahmen qualitativ besser arbeitet als so ein günstiger Konverter plus Objektiv. Für ein 100-400mm (oder darüber) dagegen muss man schon wesentlich mehr EUR auf die Ladentheke legen, da macht man sich schon eher Gedanken über einen Konverter...)
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Vorsatz-Telekonverter (gängige Formatfaktoren: 1,4-1,8x, 2x, 8x... - hier wird man oft auch im Weitwinkelbereich fündig mit Faktor 0,5-0,8x. (*)
- Montage VOR dem eigentlichen Objektiv
- Anschluss vorne/hinten normalerweise Filtergewinde (Mnn) oder spezielle Zubehörnorm (Serie 7; herstellerspezifisch)
- Vorsatzlinse(nsystem), möglichst speziell für eine(!) ganz bestimmte Optik/Brennweite (Cam) berechnet
- verkürzt/verlängert die Brennweite des Originalobjektivs durch Korrekturoptik um den angegebenen Faktor
- schluckt KEIN Licht (bringt praktisch aber auch nicht mehr Licht)
- Televorsatzkonverter vergrößern die Naheinstellgrenze, Weitwinkelkonverter setzen sie herab
- Qualitativ nicht so gut, da die "Randstrahlen" mit durch die Optiken geschleust werden müssen (bei Tele unproblematischer als bei Weitwinkel) - es sei denn, der Vorsatzkonverter ist ganz speziell auf die Besonderheiten des Originalobjektivs abgestimmt ("gerechnet")
- Vignettierungsgefahr, insbesondere bei Weitwinkelvorsätzen
- klobige Bauform (im Gegensatz zum Extender muss dass Bildfeld der Frontlinse des Originalobjektivs abgedeckt werden), dadurch insbesondere bei Kompaktkameras auch Abschattungen des Blitzes möglich
- gute Qualität ist relativ teuer, die vielfach bei Ebay angebotenen Videokonverter erzeugen flaue, unscharfe, im Randbereich oftmals völlig unbrauchbare Bilder (Beispiele siehe unten)
- oftmals die EINZIGE Möglichkeit den Brennweitenbereich des Originalobjektivs zu erweitern, aber wenn man gerade bei Digicams den Preis bedenkt, lohnt evtl. die Auswahl einer Kamera mit einem Brennweitenspektrum, das "ab Werk passt", z.B. zahlt man bei einer A60 für dieses Zubehör: Adapter+WW+Tele= 25+110+110 = EUR 245,- "Aufpreis" (für 250,- EUR bekommt man vielleicht als Sonderangebot schon eine komplette Superzoomkamera (z.B. eine 38-340mm Olympus) als Zweitkamera!
(*) Ebenfalls angeboten werden Fischaugenvorsätze - (nur echt mit einem Bildwinkel um die 180 Grad) - manchmal bekommt man aber auch nur eine starke (gewollte) Verzeichnung...)
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Telekonverter TC-DC52
Diese
Tierbilder aus dem Kölner Zoo sind alle mit dem
Canon TC-DC52 Televorsatzkonverter (x 2,4) an der
Canon A60 gemacht.
Vergleichsbilder Weitwinkelvorsatzkonverter
max. Weitwinkel |
max. Weitwinkel mit Canon WC-DC52 (x 0,7) |
max. Weitwinkel mit HAMA Video-Konverter (x 0,65) |
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(Jeweils das linke obere Viertel des Bildes ausgeschnitten und verkleinert. Natürlich ist der Test ein wenig unfair - ein speziell gerechnetes Vorsatzweitwinkelobjektiv mit einem Videokamera-Wende-Vorsatzobjektiv zu vergleichen; das Leben ist halt hart...)
Also der Tipp:
Wenn man sich schon kein Originalzubehör kauft, sondern z.B. auf Ebay billige Videokonverter zulegt: Besser
keinen Weitwinkel-Video-konverter kaufen, der verstärkt gnadenlos die Randunschärfen/Verzerrungen des Originalobjektivs und macht die Bilder m.E. völlig unbrauchbar. Bei Telekonvertern scheint mir das nicht ganz so kritisch zu sein...
Wie man vielleicht sieht (Schärfe, Verzeichnung Ränder, Farbsäume Ränder) ist die Qualität des vorhandenen
Video-Vorsatzkonverters für normale Aufnahmen mit der A60
nicht akzeptabel - die
Canon-Konverter WC-DC52 und TC-DC52 liefern weit bessere Qualität. Hier noch ein paar abschreckende Beispiele mit dem Videoobjektiv:
Canon A60 "nackt" |
mit Vorsatzkonverter |
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Weitwinkel |
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Tele |
29.04.2008 ↸
20.03.2022 ↸