Farbabweichung lila Farbsaeume
Bildausschnitt 1:1 von 2MP-Mobiltelefon
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nachher
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Dieses Phänomen wird unter diversen Namen (Farbabweichungen, lila Farbsäume, CA, Chromatische Abberation, Purple Fringing, Color Fringing, Blooming...) beschrieben.
Die Farbabweichungen haben verschiedene Ursachen wie z.B.
- Linsen-Aberration
- Demosaicing/Interpolation in der Kamera
- Sensor blooming
- Post-processing
und auch die dadurch resultierenden Farbabweichungen sind sehr unterschiedlich (und nicht auf violett bzw. nicht einmal auf reine Farbabweichungen beschränkt).
In kontrastreichen Situationen (z.B. Äste gegen den hellen Himmel fotografiert) treten am Rand der Äste dann z.B. unschöne lila Farbsäume im Bild auf, die sich mit Paint Shop Pro (PSP9) meist recht schnell und einfach mit dem hier beschriebenen Werkzeug entfernen lassen.
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Anpassen - Fotokorrektur - Farbabweichungskorrektur
In der PSP-
Hilfe für dieses Werkzeug ist eigentlich alles sehr gut mit Beispielbildern beschrieben, reinsehen lohnt.
Anwendung
Im Prinzip reicht es, im linken Vorschaufenster (100-300 Prozent einstellen) mit der Maus entsprechende kleine Sample-Rechtecke aufzuziehen (1-10 Stück sind möglich) und das Werkzeug dann (erst testweise) anzuwenden.
- i.d.R. reicht für eine schnelle/grobe Korrektur meist ein einziges Sample
- Wichtig: Unbedingt darauf achten, dass tats. nur die Farbabweichungen in den Sample(s) erfasst ist - es dürfen sich keine anderen Farben dort befinden
Feintuning erfolgt bei Bedarf durch das Feld
Radius, die anderen Einstellungen dienen zu Kontrollzwecken bzw. zur Steuerung der Anwendung (Anwendung via Korrekturebene oder direkt) - siehe Hilfe.
- i.d.R. lässt man den Radius auf 10 stehen
- kleinere Werte sind sinnvoll für kleine Bilder (1MP-Bilder) oder wenn ganz kleine Unterschiede (1-2 Pixel) (demosaicing) beseitigt werden sollen
- größere Werte (etwa bis 20) z.B. bei violettem sensor blooming (wenn kleinere Werte nicht alles verschwinden lassen)
- der Bereich steuert, wie stark die Farbmuster angewendet werden. Im Prinzip sollte man ihn so niedrig wie möglich einstellen (aber so hoch, dass die auffälligen Bildstörungen entfernt werden - ausprobieren)
Kontrolle
Eine Kontrolle ist ratsam, denn der Filter wird auf das gesamte Bild angewendet (oder auf eine vorhandene Auswahl). Zur Kontrolle dient die Schaltfläche
Unterschiede anzeigen lassen
Dann sieht man im rechten Vorschafenster, ob möglicherweise Bildteile betroffen sind, wo zwar die gesampelten Farben auftreten und korrigiert wurden (die aber gar nicht "Fehlfarben" waren)...
Tipps
- wirklich darauf achten, dass nur die Fehlfarben gesampelt werden
- vor der endgültigen Anwendung die Differenzen im Vorschaubild anzeigen lassen
- Radius möglichst klein wählen (um die 10)
- Bereich austesten. Lieber zu wenig (nur das Gröbste) entfernen, als fälschlicherweise "benachbarte", gewünschte Farben.
Wenn es gar nicht klappt
- nicht zu lange rumprobieren, sondern z.B. den Schalter Ergebnisse auf neuer Ebene anknipsen, agressiv entfernen lassen, auf dem neuen Layer Problemzonen (fälschlicherweise angewendet) einfach wegradieren, so dass an diesen Stellen das Originalbild durchscheint!
- ggf. eine Auswahl setzen (da Probleme oft an den Bildrändern auftreten: Runde, zentrale Auswahl mit sanftem Randbereich setzen, Auswahl umkehren und den Filter dann so nur auf die Bildränder anwenden)
- ggf. Filter mehrmals anwenden, wenn mehrfache Farbverfälschungen zu entfernen sind
- wenn Farbverfälschungen nicht gut enfernt werden, genau auf diese Stellen ein Sample setzen
Quelle: Ein paar Tipps übernommen aus: Chromatic Aberration Filter von Kris Zaklika, Jasc Software Inc., Preliminary Draft - June 7, 2004
29.04.2008 ↸